Den Namen Nottenkämper tragen in Deutschland geschätzt 160 Menschen. Die meisten von ihnen leben im Ruhrgebiet. Schnell stößt man auch auf das bekannte Familienunternehmen Nottenkämper aus Oberhausen, dessen Hauptstandort Hünxe ist. Das Unternehmen ist heute ein innovativer Rohstofflieferant von Ton für die Bau- und Zementindustrie sowie ein regionaler Dienstleister für Entsorgung und Containerdienste.


Hermann Nottenkämper – der Urgroßvater der jetzigen geschäftsführenden Gesellschafterin Pia Nottenkämper – gründet das Unternehmen im Jahrzehnt des Ersten Weltkriegs in Oberhausen. Von Beginn an ist es ein Familienunternehmen im wahrsten Sinne des Wortes. Wer etwas befördern wollte, nutzte Pferdekutschen – vor allem für den Transport von Sand und Kies. Und natürlich: die für das Ruhrgebiet so typische Kohle transportiert das Unternehmen ebenfalls. Einen für Nottenkämper zentralen Ort und wichtigen Anfahrtspunkt bildet das 1927 erbaute und mittlerweile nicht mehr existente Zementwerk Oberhausen.

Im Zweiten Weltkrieg wird der komplette Fuhrpark für Kriegstransporte beschlagnahmt, der Betrieb ruht. Als der Krieg vorbei ist, muss die Familie Nottenkämper – wie Millionen Menschen in Deutschland – wieder ganz von vorne anfangen.

Die Nachkriegszeit ist geprägt vom großen Aufräumen, von Wettbewerb und Aufbruchsstimmung. Alle träumen von einer wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft. Das treibt auch die Familie Nottenkämper an. Mit Elan und großer Willenskraft beginnen sie noch einmal von vorne. So werden sie zum Teil des Wirtschaftswunders. Von Ziegeln über Verblender für Mauerwerke und Pfannen für Häuserdächer bis zu Zementklinker, Sand und Kies findet sich alles auf ihren neu angeschafften LKW. Die Arbeit beginnt um 5 Uhr und endet oft erst abends gegen 23 Uhr. Bis heute packt die ganze Familie mit an.

Bis Mitte der 1970er Jahre fährt das Unternehmen Nottenkämper im Ruhrgebiet die Überreste aus der Kohlförderung ab, die sogenannten Waschberge. Das Material wird als Dammbaustoff oder als Verfüllmasse auf Baustellen genutzt.

Zu Beginn der 1980er Jahre kommt der Baustoff Ton als wichtiges neues Geschäftsfeld dazu. Ton wird zunehmend im Dammbau und als Abdichtungsmaterial eingesetzt. Dies führt zur Eröffnung eines zweiten Standortes im Gartroper Busch (Hünxe/Schermbeck). In unmittelbarer Nähe liegen die von Nottenkämper gepachteten Tonabbau- und Verfüllflächen des westfälischen Adelsgeschlechts von Nagell. Auf dem Gelände bauen sie eine eigene Infrastruktur für den An- und Abtransport aus.
In der Folgezeit perfektioniert Familie Nottenkämper ihre Kompetenz in der Vermarktung des Rohstoffs Ton und in der Verwertung von mineralischen Abfällen – wie z.B. Bodenaushub, Bauschutt, Schlacken und Aschen. Das Unternehmen wird immer erfolgreicher. Die Transportflotte wächst in dieser Zeit auf 40 eigene LKW.

GARTROPER BUSCH
Im Jahr 2015 bezieht Nottenkämper im Gartroper Busch sein neues Firmengebäude. Vor dort aus betreibet das Unternehmen bis heute den Ton-Abbau- und die Verfüllung der so entstehenden Freiflächen. Die Tonvermarktung, Container sowie die Verwertungssparte sind damit unter einem Dach versammelt. Die zeitgemäßen Büro-, Sozial-, Labor- und Arbeitsräume ermöglichen eine Optimierung der Abläufe und eine Aufgaben-Bündelung, damit den Kundenwünschen bestmöglich entsprochen werden kann. Heute führt die geschäftsführende Gesellschafterin Pia Nottenkämper in vierter Generation das Unternehmen zusammen mit dem Geschäftsführer Thomas Eckerth. Und noch immer sind die Nottenkämpers voller Tatendrang und neugierig auf das nächste große Projekt. Wie damals, vor 100 Jahren, als alles begann.